Das Problem verstehen

Um ein Problem zu verstehen, muss die Forschung durch Befragung und Beobachtung des Zielpublikums in seinem eigenen Kontext durchgeführt werden. Nach dem Verständnis der Bedürfnisse, Probleme und Erwartungen, die mit der definierten Herausforderung verbunden sind, müssen die Daten interpretiert werden. Ziel ist es, Muster in den Forschungsdaten zu erkennen und diese zu nutzen, um handlungsrelevante Erkenntnisse zu generieren.

Forschungstechniken

Die oberflächliche produktzentrierte Denkweise muss durch eine mehr menschenzentrierte ersetzt werden. Das Problem zu verstehen bedeutet daher, den Kunden zu verstehen. Einige Forschungstechniken helfen dabei.

Persona-Technik: Personas, die repräsentative, imaginäre Charaktere sind, sind die beste Möglichkeit, um die Benutzerzielgruppen zu definieren und zu visualisieren. Design Thinking Teams sollten die Anzahl der Personas auf drei beschränken, um zu verhindern, dass sie versuchen ein Design für alle zu entwerfen.

Interview-Technik: Ziel der Interviews ist es, durch gezielte und unvoreingenommene Fragen an die repräsentativen Nutzer so viele Daten wie möglich zu sammeln.

Benutzer-Beobachtung-Technik: Beobachtung der Nutzer in ihrem eigenen Kontext, um die Bedürfnisse und Probleme aufzudecken, die in den Interviews nicht erfasst werden.

Forschungsfähigkeiten

Beobachtung: “Kunst gibt nicht das wieder, was wir sehen, sondern sie erlaubt uns zu sehen.” – Der Schweizer Maler Paul Klee
Die Analyse von Kunstwerken, insbesondere von abstrakten Werken, und der Versuch, ihren Inhalt zu verstehen, verbessert die Art und Weise, wie wir die Dinge um uns herum beobachten und verstehen.

Die richtigen Fragen stellen: “Die Kunst und Wissenschaft, Fragen zu stellen, ist die Quelle allen Wissens.” – Romanschriftsteller Thomas Berger
Falsche Fragen können das Team in die Irre führen. Die richtigen Antworten auf die falschen Fragen zu geben, ist noch schlimmer als die falschen Antworten auf die richtigen Fragen.

Auf die richtige Art und Weise fragen: “Durch den Akt des Beobachtens beeinflusst der Beobachter die beobachtete Realität.” – “Beobachtereffekt” in der Quantenmechanik
Wenn Fragen in einer subjektiven Weise gestellt werden, beeinträchtigt dies die Objektivität der Antworten.

Interpretationstechniken

Einfühlungskarten-Technik: Emotionales Design erfordert es, Menschen nicht als Abonnenten zu behandeln, sondern als Menschen, die emotionale Bindungen zu den Produkten, Dienstleistungen oder Räumen, die sie nutzen, aufbauen.

1. Für die ausgewählte Persona wird ein Einfühlungs-Mapping-Blatt an die Tafel gehängt.
2. Das Team analysiert Forschungsdaten über die Persona und diskutiert seine Gefühle über die aktuelle Situation.
3. Videoaufnahmen der Forschungsphase sind in dieser Phase sehr hilfreich.
4. Die Teammitglieder füllen dann jeden Abschnitt des Empathie-Kartierungsblatts aus.
5. Sie wiederholen diese Schritte für jede Personengruppe.
6. Schließlich analysieren sie alle Notizen auf den Einfühlungskarten und generieren handlungsfähige Einsichten aus den wichtigsten emotionalen Themen.

Affinitätsdiagramm-Technik: Beliebt für die Gruppierung großer Mengen von Forschungsdaten

1. Schreiben Sie jedes Forschungsergebnis auf einen separaten Haftzettel
2. Haftnotizen werden dann gruppiert
3. Jeder Gruppe werden Kategorienamen zugewiesen.
4. Beziehungen zwischen den Kategorien werden hergestellt
5. Analysieren Sie das Affinitätsdiagramm und untersuchen Sie Muster unter den Forschungsdaten.
6. Nutzen Sie diese Muster, um handlungsfähige Einsichten zu generieren

Erfahrungskarten-Technik: Dies ist eine effektive Technik zur Visualisierung und Bewertung der End-to-End-Erfahrung der Benutzer während ihrer Auseinandersetzung mit einem Produkt oder einer Dienstleistung an verschiedenen Berührungspunkten. Sie bietet eine ganzheitliche Darstellung der Erfahrung, der Emotionen, der Motivation und des Zufriedenheitsgrades jeder Personengruppe in jedem Teil der Interaktion.

Ursache-Wirkungs-Diagramm-Technik: “Es gibt keine großen Probleme; es gibt nur viele kleine Probleme.” – Henry Ford
Dieser Ansatz der funktionalen Zerlegung kann verwendet werden, indem Probleme in kleinere Teile zerlegt und dann die dahinter liegenden Ursachen analysiert werden.
Dies kann mit Hilfe der “Fünf-Warum-Technik” geschehen, bei der iterativ Fragen gestellt und die Antworten als Grundlage für die nächste Frage verwendet werden, bis die Ursache für ein bestimmtes Problem gefunden ist.

Das “Ursache-Wirkungs-Diagramm” ist eine eher visuelle Technik:

 Das Problem steht auf der rechten Seite des Diagramms.
 Die Hauptursachen des Problems sind auf der linken Seite unter verschiedenen Kategorien in einer Fischgrätenstruktur aufgeführt.
 Die detaillierten Ursachen sind unter jeder zugehörigen Hauptkategorie aufgelistet.
 Schließlich wird die Beziehung zwischen dem Problem und seinen möglichen Ursachen analysiert, um Erkenntnisse zu gewinnen.

Mind-Mapping-Technik: Mind-Mapping ist eine weitere beliebte Technik, um komplexe Probleme in kleinere Teile zu zerlegen und diese zu nutzen, um handlungsrelevante Erkenntnisse zu gewinnen.

 Sie brauchen ein Whiteboard, Marker und Haftnotizen oder laden Sie ein Mind Mapping-Tool herunter.
 Schreiben Sie das Problem als Schlüsselwort in die Mitte der Karte.
 Positionieren Sie es als Hauptthema/Problem.
 Trennen Sie das Hauptthema in einfachere Unterthemen der ersten Ebene.
 Verwenden Sie visuelle Elemente, um jedes Unterthema der ersten Ebene darzustellen.
 Verbinden Sie die Unterthemen der ersten Ebene mit dem Hauptthema mit Hilfe von Baumzweigen.
 Fahren Sie fort, diese Themen in Unterthemen der zweiten, dritten und n-ten Ebene auf der Grundlage detaillierterer Ursache-Wirkungs-Beziehungen auszuarbeiten.
 Wenn das Baumdiagramm fertig ist, gewinnen Sie Erkenntnisse, indem Sie die Unterthemen und ihre Verknüpfung untereinander analysieren.

Interpretationfähigkeiten

“Das Wichtigste bei der Kommunikation ist es, zu hören, was nicht gesagt wird.” – Peter F. Drucker, Dozent für Strategie und Management an der Harvard Business School

Empathie: Empathie ist die Fähigkeit, die Gefühle anderer Menschen zu verstehen. Im Design Thinking ist es wichtig, die Emotionen der Zielnutzer zu verstehen und ihre Bedürfnisse, Probleme, Interessen und Erwartungen zu interpretieren.

Mustererkennung: Bei der Interpretation geht es vor allem um das Erkennen von Mustern unter Forschungsdaten.
“Kunst ist ein Muster, das von der Sensibilität geprägt ist.” – Der Dichter und Literaturkritiker Herbert Read

Intuition: Die Fähigkeit, Muster zu erkennen, führt zu einem besseren Verständnis der deterministischen Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen den Dingen und hilft so, das, was unter bestimmten Bedingungen geschehen wird, vorherzusagen.

Christian Herbst - Geschäftsführer / Inhaber

Christoph Rank

Senior Consultant Compliance & Datenschutz