Lean und Agile treffen auf Design Thinking

Statt einer Alternative sollte das Design Thinking als eine ergänzende Methodik zu Lean und Agile betrachtet werden. Alle diese Methoden können zusammen während des gesamten Produktentwicklungslebenszyklus angewendet werden. Unternehmen können zunächst die Methodik des Design Thinking anwenden, um die richtige Lösung für ihre Herausforderung zu finden. Dann können sie den Lösungsumfang durch Anwendung der Lean-Methodik definieren. Zum Schluss können sie die Lösung mit agiler Methodik entwickeln und implementieren.

Identifizieren Sie die beste Lösung mit Design Thinking

Die Methodik des Design Thinking hat sechs Phasen:
1. Definition: Definieren Sie das Problem einer bestimmten Gruppe von Menschen.
2. Die Forschung: Befragen und beobachten Sie die Zielgruppe in ihrem eigenen Kontext und identifizieren Sie ihre Bedürfnisse und Erwartungen im Zusammenhang mit dem definierten Problem.
3. Interpretation: Erkennen Sie Muster in den Forschungsdaten und nutzen Sie diese, um handlungsrelevante Erkenntnisse zu generieren.
4. Ideengenerierung: Mit Inspiration aus den Erkenntnissen Ideen für kreative Lösungen generieren, die die Bedürfnisse und Erwartungen befriedigen und die Probleme des Zielpublikums lösen können.
5. Prototyping: Setzen Sie ausgewählte Lösungsideen in greifbare Formen um.
6. Bewertung: Testen Sie die Lösungsalternativen anhand von Prototypen und verfeinern Sie sie anhand des Feedbacks der Zielnutzer.

Definieren Sie den Rahmen mit Lean

Schaffen Sie eine Lösung zum richtigen Zeitpunkt und mit genügend Details. Die Projektdauer ist für verschiedene Interessenvertreter in derselben Organisation relativ. Technische Teams würden sechs Monate als einen herausfordernden Zeitrahmen für die Entwicklung eines neuen Produkts betrachten. Die Geschäftseinheiten würden jedoch sechs Monate aufgrund der sich schnell verändernden Marktbedingungen und des starken Zeitdrucks zur Markteinführung als lange Zeitspanne betrachten. Besonders in einer solchen zeitkritischen Situation sollten die Produktentwicklungsteams darauf abzielen, auf iterative Weise “gut-genug”-Ergebnisse zu erzielen. Das Team sollte eine lean Denkweise anwenden und in kürzester Zeit zu einer “gut genug” Lösung kommen, anstatt Zeit mit komplizierten Nice-to-Have-Ideen zu verschwenden. Stellen Sie die erste Version mit einer Kernversion des Produkts bereit und holen Sie so früh wie möglich Kundenfeedback ein. Verwenden Sie bei jeder folgenden Iteration das vorherige Kundenfeedback, um das Produkt durch Hinzufügen, Aktualisieren und sogar Weglassen von Funktionen zu verfeinern. Iterieren Sie so lange, bis das Produkt die Anforderungen der Benutzer erfüllt. Die Kernversion eines Produkts sollte ein Minimum an Funktionen aufweisen, die das Hauptproblem der Zielbenutzer lösen können. Zur Definition dieser Kernversion werden die Begriffe Minimum Viable Product (MVP) und Minimum Marketable Features (MMF) verwendet. Funktionen mit hoher Priorität auf den Dokumenten des Umfangs sind die besten Kandidaten für MVP. Funktionen mit mittlerer und niedriger Priorität können in späteren Versionen auf der Grundlage des Benutzer-Feedbacks zur Kernversion hinzugefügt werden. Die Priorität von Funktionen kann sich aufgrund von Kundenfeedback ändern.

Implementierung der Lösung mit agiler Methodik

In dynamischen Geschäftsumgebungen, in denen Veränderungen nicht die Ausnahme, sondern die Norm sind, ist die Anwendung der agilen Methodik sinnvoller, da die herkömmliche Wasserfall-Methodik eine geringe Flexibilität für Änderungen der Anforderungen aufweist.

Manifest-Aussagen:
1. Funktionierende Software über umfassende Dokumentation
2. Zusammenarbeit mit dem Kunden über Vertragsverhandlung
3. Reagieren auf Veränderung über Folgen eines Plans

Organische Einheit

In der heutigen hochgradig wettbewerbsorientierten Geschäfts- und Technologiewelt ist das Ergebnis wichtig, nicht die Art und Weise, wie man das Spiel gespielt hat. Von Anfang bis Ende sollten sich die Produktentwicklungsteams auf das große Ganze konzentrieren: das Lösen der Herausforderung, indem sie eine ganzheitliche Sicht des Projekts im Auge behalten. Die Teams sollten eine organische Einheit bei der Beantwortung der Fragen nach dem Warum, Was und Wie sicherstellen.

Warum: Das Ziel hinter der Entwicklung einer Geschäfts- oder Technologielösung bilden die Geschäftsanforderungen.
Was: Welche Kundenbedürfnisse/Ziele sollte die Lösung von den Benutzeranforderungen erfüllen.
Wie: Die Lösungsanforderungen bestehen aus zwei Anforderungssätzen:
Funktionale Anforderungen: Welche Funktionalität die Lösung haben sollte, um die Benutzeranforderungen zu erfüllen, und
Nichtfunktionale Anforderungen: Wie die Lösung in Bezug auf Qualitätsmerkmale wie Benutzerfreundlichkeit, Leistung, Datenschutz und Sicherheit funktionieren sollte.

Christian Herbst - Geschäftsführer / Inhaber

Christoph Rank

Senior Consultant Compliance & Datenschutz